Was denn noch, was man nicht unmittelbar als Textauszeichnung oder im
Vorlagennamen sieht?
Nenne doch einfach mal ein paar Beispiele ... ich kann mir das
wirklich nicht vorstellen, was mir da fehlen sollte.
Das sind mehrere hundert Steuerzeichen; aber als
Beispiel vielleicht "Absatz einrücken", "linke
Randzone", "links Tab", "Kopfzeile A"...
Bei der Bearbeitung fremder Texte ist sehr oft alles
hilfreich, was mit Tabellen oder mit Schrift zusammenhängt.
Ohne Anschauung ist das allerdings schlecht zu erklären.
Und alle anderen, die man
nicht unmittelbar an den Zeichen erkennt, kann man sich in LibO (wie
auch in MS-Word) aber anzeigen lassen (und sind hier z.B. auch ständig
eingeschaltet).
Die "Steuerzeichen-Anzeigen"-Funktion in Word, LO usw.
verdient m. E. diesen Namen nicht.
Was fehlt (Dir)?
Angezeigt werden doch nur Sachen wie "Tabulator",
"Absatzende" "Leerzeichen".
Ich sehe also wirklich noch nicht den maßgeblichen Vorteil dieses
separaten Fensters. Vielleicht kannst Du dazu ja mal noch was sagen?
Ich wüßte nicht, wie ich bestimmte Arbeiten ohne WordPerfect
machen sollte.
Welche z.B.? Bring doch mal Butter bei die Fische - dann kann man Dir
möglicherweise sagen, wie man's in LibO ähnlich einfach machen könnte.
Insbesondere ist der Steuerzeichenbildschirm hilfreich,
wenn ich fremde Texte aufbereite - für Bücher oder
ähnlich große Publikationen. WP arbeitet im
Grunde mit Textauszeichnung wie HTML:
[Kapitälchen ein]Name[Kapitächen aus], Vorname
ist etwas anderes als
[Kapitälchen ein]Name,[Kapitächen aus] Vorname
... denn das Komma darf natürlich nicht mit Kapitälchen
formatiert sein.
Man sieht unmittelbar, ob die Formatierungen stimmen und
muß nicht erst mit dem Cursor auf alle verdächtigen
Stellen gehen, um zu sehen, ob es stimmt.
Aber: Für sehr gut hält man ein Programm, das man sehr
gut kennt und mit dem man effizient das gewünschte
Ergebnis erreicht. Ich arbeite seit 1989 mit WP; es war
(außer LaTeX) damals wohl das einzige Programm, das ohne
Verrenkungen Griechisch, Hebräisch und viele andere
Sonderzeichen konnte. Also Mittel der Wahl für mich.
Ob ich heute noch jemandem empfehlen würde, mit WP zu
beginnen, müßte ich mir gut überlegen. Selbst setze ich
hochwertige Dokumente inzwischen übrigens immer öfter mit
InDesign; die Möglichkeiten, die beispielsweise OpenType
bietet, sind schon überzeugend. Von den Möglichkeiten
des Farbmanagements mal abgesehen. Doch Indesign ist
natürlich DTP und somit mit den Textverarbeitungen nicht
wirklich vergleichbar.
LO beherrscht beispielsweise Unicode, WP nicht. Es gibt
also einge ganze Reihe von Aufgaben, für die LO Mittel
der Wahl ist. Ein modernes, zuverlässiges Programm.