Warum setzt LO Seitenzahlen innerhalb und nicht außerhalb des Satzspiegels?

Moin.

Typografischen Konventionen nach, stehen Seitenzahlen alleine
außerhalb des Satzspiegels.

Quelle 1:
http://lehrerfortbildung-bw.de/kompetenzen/gestaltung/layout/printdesign/satzspie/

Quelle 2:
http://de.wikipedia.org/wiki/Satzspiegel

Dagegen gehört der "tote Kolumnentitel", der lediglich die
Seitenzahl enthält, nicht zum Satzspiegel.

LO jedoch platziert als Default sowohl Kopf- als auch Fußzeile
innerhalb des Satzspiegels und erlaubt keine Platzierung außerhalb
(von umständlichem Gezuppel mit Rahmen mal abgesehen).

Wie seht ihr das Ganze?
Egal?
Veränderungswürdig?

Andreas

Hallo,

Am Fri, 25 Jan 2013, Andreas Borutta schrieb

Wie seht ihr das Ganze?
Egal?
Veränderungswürdig?

Natürlich ist es veränderungswürdig, aber für realistisch halte ich
diesen Wunsch nicht. Das große Vorbild Word handhabt es leider
schon seit Urzeiten genauso verkehrt. Textverarbeitungsprogramme und
Typographie gehen nun einmal nur schlecht zusammen.

Beste Grüße

Heinz

Hallo Andreas,

Andreas Borutta schrieb:

Moin.

Typografischen Konventionen nach, stehen Seitenzahlen alleine
außerhalb des Satzspiegels.

Quelle 1:
http://lehrerfortbildung-bw.de/kompetenzen/gestaltung/layout/printdesign/satzspie/

Quelle 2:
http://de.wikipedia.org/wiki/Satzspiegel
> Dagegen gehört der "tote Kolumnentitel", der lediglich die
> Seitenzahl enthält, nicht zum Satzspiegel.

LO jedoch platziert als Default sowohl Kopf- als auch Fußzeile
innerhalb des Satzspiegels und erlaubt keine Platzierung außerhalb
(von umständlichem Gezuppel mit Rahmen mal abgesehen).

Die Eigenschaft "Satzspiegel" ist eine optische Eigenschaft keine technische. Die Einteilung in Textbereich, Fuß- und Kopfbereich und die diversen Abstände, Höhen und Ränder ist eine technische Eigenschaft.

Wie seht ihr das Ganze?
Egal?

Ja. Ich habe noch kein Problem gehabt einen von mir gewünschten Satzspiegel einzustellen. Man muss halt ein bisschen rechnen.

Veränderungswürdig?

Nein. Wer weiß, was "Satzspielgel" überhaupt ist, findet auch die nötigen Einstellungen.

Ich brauche übrigens kein "Gezuppel mit Rahmen". Was geht bei dir denn nicht?

Mit freundlichen Grüßen
Regina

Andreas Borutta schrieb:

LO jedoch platziert als Default sowohl Kopf- als auch Fußzeile
innerhalb des Satzspiegels

Wo/wie stellst du denn den Satzspiegel ein? Die Kopf- und Fußzeile
gehört ja (normalerweise) nicht zum Satzspiegel, aber diesen kann man in
der Textverareitung doch nur indirekt über Seitenrand etc. einstellen.

Zitat aus deinem Link:

Der Satzspiegel ist die Festlegung einer Nutzfläche auf dem
ausgewählten Seitenformat, die mit dem Satz, d.h. Texten und Bildern
etc., gefüllt werden soll. Daraus ergibt sich die Größe des
Papierrandes

D.h. der Setenrand sollte sich nur indirekt ergeben. Und das ist eben hier in der Textverarbeitung nicht so. Hier ensteht der Satzspiegel indirekt nach Festlegung von Seitenrand und Kopf-/Fußzeile.

Ein generelles typografisches Problem sehe ich /darin/ nicht, wäre aber froh, wenn du das noch genauer erläutern könntest.

Micha

Regina Henschel schrieb:

Ich habe noch kein Problem gehabt einen von mir gewünschten
Satzspiegel einzustellen. Man muss halt ein bisschen rechnen.

Workarounds gibt es immer.
Ich halte es für besser, wenn LO - ohne Rechnen und händische
Manipulation an der Fußzeilenformatierung - eine Option zur exakten
Kontrolle des Satzspiegels anbieten würde. Betonung auf "Option".

Veränderungswürdig?

Nein. Wer weiß, was "Satzspielgel" überhaupt ist, findet auch die
nötigen Einstellungen.

Dein Argument lautet "es geht doch irgendwie".
Das finde ich nicht überzeugend.

Es geht mir um das "Wie".
Und es geht nicht um beliebige Geschmacksfragen, sondern um
typografische Konventionen.

Andreas

Heinz W. Pahlke schrieb:

Wie seht ihr das Ganze?
Egal?
Veränderungswürdig?

Natürlich ist es veränderungswürdig, aber für realistisch halte ich
diesen Wunsch nicht. Das große Vorbild Word handhabt es leider
schon seit Urzeiten genauso verkehrt. Textverarbeitungsprogramme und
Typographie gehen nun einmal nur schlecht zusammen.

Danke auf jeden Fall für Deinen Kommentar.
Wenigstens bin ich nicht der Einzige mit der Sicht.

Traditionell ist es in der Mailingliste extrem selten, dass über
Wünschenswertes und Verbesserungswürdiges diskutiert wird.
Es geht fast immer nur um "Wie kann man eine Aufgabe mit den aktuellen
Mitteln hinbiegen".

Andreas

Micha Kuehn schrieb:

Andreas Borutta schrieb:

LO jedoch platziert als Default sowohl Kopf- als auch Fußzeile
innerhalb des Satzspiegels

Wo/wie stellst du denn den Satzspiegel ein?

Das geht in LO zur Zeit eben nicht.

In der Typografie werden Seitenränder als
Kopfsteg, Fußsteg, Bundsteg und Außensteg bezeichnet.

Wenn man in LO die Seitenränder festlegt, sind die oberen und unteren
nach dem Einfüge von Kopf/Fußzeile nicht mehr gültig.

Hier ensteht der Satzspiegel
indirekt nach Festlegung von Seitenrand und Kopf-/Fußzeile.

Eben.
Den meisten hier ist das offenbar schnuppe.

Ein generelles typografisches Problem sehe ich /darin/ nicht, wäre aber
froh, wenn du das noch genauer erläutern könntest.

Der Satzspiegel ist ein grundlegendes typografisches Merkmal.

Ein gute Software sollte seine einfache und klare Kontrolle dieses
Merkmals ermöglichen.
LO kann das zur Zeit nicht.

Andreas

Hallo Andreas,

Andreas Borutta schrieb:

Micha Kuehn schrieb:

Andreas Borutta schrieb:

LO jedoch platziert als Default sowohl Kopf- als auch Fußzeile
innerhalb des Satzspiegels

Wo/wie stellst du denn den Satzspiegel ein?

Das geht in LO zur Zeit eben nicht.

Doch der Satzspiegel lässt sich einstellen.

In der Typografie werden Seitenränder als
Kopfsteg, Fußsteg, Bundsteg und Außensteg bezeichnet.

Wenn man in LO die Seitenränder festlegt, sind die oberen und unteren
nach dem Einfüge von Kopf/Fußzeile nicht mehr gültig.

Du verwechselst die optischen Bezeichnungen mit den technischen.

Hier ensteht der Satzspiegel
indirekt nach Festlegung von Seitenrand und Kopf-/Fußzeile.

Eben.
Den meisten hier ist das offenbar schnuppe.

Mit Writer werden nicht nur Bücher geschrieben. Deshalb gibt es keinen allgemein gültigen Satzspiegel. Die Dokumente unterscheiden sich beispielsweise in Papierformat, Papierausrichtung, einseitig/zweiseitig, Bindungsart und Bindungsausrichtung, Notwendigkeit von Geschätfsinformationen.

Ein generelles typografisches Problem sehe ich /darin/ nicht, wäre aber
froh, wenn du das noch genauer erläutern könntest.

Der Satzspiegel ist ein grundlegendes typografisches Merkmal.

Ein gute Software sollte seine einfache und klare Kontrolle dieses
Merkmals ermöglichen.
LO kann das zur Zeit nicht.

Doch, du kannst alle nötigen Einstellung vornehmen. Was jedoch fehlt, sind passende Dokumentvorlagen, so dass auch Personen, die nicht wissen was das Einstellungsziel jeweils ist, typographisch zufriedenstellende Dokumente erstellen können.

Mit freundlichen Grüßen
Regina

Regina Henschel schrieb:

Andreas Borutta schrieb:

LO jedoch platziert als Default sowohl Kopf- als auch Fußzeile
innerhalb des Satzspiegels

Wo/wie stellst du denn den Satzspiegel ein?

Das geht in LO zur Zeit eben nicht.

Doch der Satzspiegel lässt sich einstellen.

Du hast ja selbst schon festgestellt, dass man ihn nicht einstellen,
sondern berechnen muss.

Wir sollten nicht über die Bedeutung des Wortes "einstellen" streiten.
Wenn sich ein Wert indirekt ergibt, kann man davon nicht mehr
sprechen.

> In der Typografie werden Seitenränder als
> Kopfsteg, Fußsteg, Bundsteg und Außensteg bezeichnet.
>
> Wenn man in LO die Seitenränder festlegt, sind die oberen und unteren
> nach dem Einfüge von Kopf/Fußzeile nicht mehr gültig.

Du verwechselst die optischen Bezeichnungen mit den technischen.

Nein.

Auch Wikipedia spricht bei Kopfsteg, Fußsteg, Bundsteg und Außensteg
von Seitenrändern.
Es sind Synonyme.

>> Hier ensteht der Satzspiegel
>> indirekt nach Festlegung von Seitenrand und Kopf-/Fußzeile.
>
> Eben.
> Den meisten hier ist das offenbar schnuppe.

Mit Writer werden nicht nur Bücher geschrieben. Deshalb gibt es keinen
allgemein gültigen Satzspiegel.

Aber selbstverständlich gibt es einen Konsens unter Typografen, was
das Wort Satzspiegel bedeutet.

Die Dokumente unterscheiden sich
beispielsweise in Papierformat, Papierausrichtung, einseitig/zweiseitig,
Bindungsart und Bindungsausrichtung, Notwendigkeit von
Geschätfsinformationen.

Ja, gewiss.

Jeder Gestalter legt den Satzspiegel fest. Nach bestem Können.

In LO (und Word) muss er nach dem Einfügen von Seitenzahlen
rumbosseln.

>> Ein generelles typografisches Problem sehe ich /darin/ nicht, wäre aber
>> froh, wenn du das noch genauer erläutern könntest.
>
> Der Satzspiegel ist ein grundlegendes typografisches Merkmal.
>
> Ein gute Software sollte seine einfache und klare Kontrolle dieses
> Merkmals ermöglichen.
> LO kann das zur Zeit nicht.

Doch, du kannst alle nötigen Einstellung vornehmen.

Wir reden offenbar aneinander vorbei.

Was jedoch fehlt,
sind passende Dokumentvorlagen, so dass auch Personen, die nicht wissen
was das Einstellungsziel jeweils ist, typographisch zufriedenstellende
Dokumente erstellen können.

Was soll das bitte mit dem hier diskutierten Thema zu tun haben.
Wir sprechen über ein typografisches Merkmal von vielen.
Vom Satzspiegel.
LO erlaubt keine direkte Einstellungen, sondern nur eine indirekte.
Punkt.

Andreas

Es gibt sicher Programme, die das besser umsetzen als der Writer.
Wenn man das also unbedingt so will ...

Tom schrieb:

Es geht mir um das "Wie".
Und es geht nicht um beliebige Geschmacksfragen, sondern um
typografische Konventionen.

Es gibt sicher Programme, die das besser umsetzen als der Writer.
Wenn man das also unbedingt so will ...

Möchtest Du etwas zur Debatte beitragen?
Oder vage bleiben?

Andreas