Nur zur Info | Neue Rechtschreibregeln

Hallo zusammen,

wie aus der Presse heute zu erfahren ist, sind einige neue
Rechtschreibregeln gültig.
U.a. gibt es nun das große "Eszett" bzw. scharfe "S" als Großbuchstabe.
Siehe Screenshotdarstellung, kleines und großes "ß" (Arial, 200pt):
https://www.dropbox.com/sh/6o1vsxpuhq0p5l0/AABiY_L2tQrkxJIui4NDynTba?dl=0
Die alte Schreibweise "SS" kann aber weiterhin verwendet werden.

Über den Computer ist das Zeichen folgendermaßen einzugeben.
"1E9E" schreiben, dann "Alt" + "c" betätigen.

Weitere Informationen können in Wikipedia abgerufen werden:
https://de.wikipedia.org/wiki/ß

Grüße
Harald (B.)

Hallo Liste,

wie aus der Presse heute zu erfahren ist, sind einige neue
Rechtschreibregeln gültig.
U.a. gibt es nun das große "Eszett" bzw. scharfe "S" als Großbuchstabe.

Nur als Randnote: das Eszett gibt es meines Wissens nicht in der
deutschsprachigen Schweiz.

Mir fllt auch kein Wort ein das irgendwann mal mitam anfang geschrieben wird. Hier haben sicher wieder ein Paar hochbezahlte Leute festgestellt. Alle buchstaben gibt esin Ground Kleinschreibung, nur dasnicht. Das mssen wirndern...

Warum hren wir nicht gleich mal mit den Schreiben auf, wre doch viel einfacher alle sprechen nur noch miteinander. Das dann Nachrichten wie bei stille Post am Ende ganz was anderes Rauskommt als zu beginn es war war...

Also hren wir auch auf zu reden, dann kann auch nichts mehr verndert werden...

Am Ende leben wir wieder wie die uns bekannten Affen auf den Bumen, weil wir...

Also sitze ich da mit schttelden Kopf und demdas alles ausgelst hat.

Hat die Presse schon gesagt wie man es schreiben wird?
GruChristian Palm
Hallo Liste,wie aus der Presse heute zu erfahren ist, sind einige neueRechtschreibregeln gltig.U.a. gibt es nun das groeEszettbzw. scharfeSals Grobuchstabe.Nur als Randnote: das Eszett gibt es meines Wissens nicht in derdeutschsprachigen Schweiz.--GreGwenDragon // Lilo--Liste abmelden mit E-Mail an: users+unsubscribe@de.libreoffice.orgProbleme?http://de.libreoffice.org/hilfe-kontakt/mailing-listen/abmeldung-liste/Tipps zu Listenmails:http://wiki.documentfoundation.org/Netiquette/deListenarchiv:http://listarchives.libreoffice.org/de/users/Alle E-Mails an diese Liste werden unlschbarffentlich archiviert

Moin,

Mir fllt auch kein Wort ein das irgendwann mal mitam anfang geschrieben wird. Hier haben sicher wieder ein Paar hochbezahlte Leute festgestellt. Alle buchstaben gibt esin Ground Kleinschreibung, nur dasnicht. Das mssen wirndern...

Warum hren wir nicht gleich mal mit den Schreiben auf, wre doch viel einfacher alle sprechen nur noch miteinander. Das dann Nachrichten wie bei stille Post am Ende ganz was anderes Rauskommt als zu beginn es war war...

Also hren wir auch auf zu reden, dann kann auch nichts mehr verndert werden...

Am Ende leben wir wieder wie die uns bekannten Affen auf den Bumen, weil wir...

Also sitze ich da mit schttelden Kopf und demdas alles ausgelst hat.

Hat die Presse schon gesagt wie man es schreiben wird?
GruChristian Palm

Wer einen derart verhunzten Text abliefert, hätte besser geschwiegen.

Im Übrigen ist der Presse auch zu entnehmen, wo das Esszett verwendet wird. Einfach mal nachlesen.

Mit freundlichen Grüßen
Detlef Wiese

Hallo Christian Palm,

Mir fllt auch kein Wort ein das irgendwann mal mitam anfang
geschrieben wird. Hier haben sicher wieder ein Paar hochbezahlte
Leute festgestellt. Alle buchstaben gibt esin Ground
Kleinschreibung, nur dasnicht. Das mssen wirndern...

Du kannst gern super-hyper-falsches Deutsch verwenden. Meine
Rechtschreibung ist auch nicht germanistisch veranlagt, aber als
DTP-Fachfrau graust mich ein SS statt des ẞ.

Das ß gehört dort als ẞ hin, wo alles groß geschrieben wird.
im Deutschen heißt es ja auch nicht GRÜSSE sondern GRÜẞE.
Nicht FÜSSE sondern FÜẞE.

Warum hren wir nicht gleich mal mit den Schreiben auf

Es würde schon reichen, wenn dein Mail-Client nicht so kaputt wäre und
deine Maillistenbeiträge dadurch unlesbar.

Hi Gwen,

Hallo Christian Palm,

</snip>

Du kannst gern super-hyper-falsches Deutsch verwenden. Meine
Rechtschreibung ist auch nicht germanistisch veranlagt, aber als
DTP-Fachfrau graust mich ein SS statt des ẞ.

Das ß gehört dort als ẞ hin, wo alles groß geschrieben wird.
im Deutschen heißt es ja auch nicht GRÜSSE sondern GRÜẞE.
Nicht FÜSSE sondern FÜẞE.

von mir aus können wir das in DE genauso wie in CH handhaben...

aber gklaub ich die falsche ML...

Warum hren wir nicht gleich mal mit den Schreiben auf

Es würde schon reichen, wenn dein Mail-Client nicht so kaputt wäre und
deine Maillistenbeiträge dadurch unlesbar.

also umlaute im kopf zu hinzuzufügen find ich jetzt net so schwer.
da find ich FÜßE schwerer zu tippen und zusätzlich gedanklich auch noch
im kopf auf "UPPERCASE" zu stellen beim Lesen...

und selbst daSS ist hier falsch (^^)

Grüße
GwenDragon // Lilo

gruß

dennis

Hallo Dennis, Gwen, ...

Wenn im konkreten Fall Großschreibung vorgegeben ist, wie soll man
dann sinnvoll z.B. "Masse" und "Maße" unterscheiden können.

Das ist ein Problem, dass schon seit vielen Jahrzehnten diskutiert
wird. Nun ist also beschlossen worden, ganz offiziell das große "ẞ" in
solchen Fällen als richtige Schreibung zuzulassen, also "MASSE" und
"MAẞE". Das finde ich persönlich besser, als das bisherige
herumgepfusche wie etwa das zweckentfremden des kleinen ß wie in
"MAßE".

Das zusätzlich ebenfalls gelöste Problem: Großgeschriebene Namen in
Ausweisdokumenten.

Ich finde die Entscheidung nachvollziehbar und gut.

Gruß,
Michael

Hallo Dennis, Gwen, ...

Wenn im konkreten Fall Großschreibung vorgegeben ist, wie soll man
dann sinnvoll z.B. "Masse" und "Maße" unterscheiden können.

Es ist schon seit Alters her möglich und zulässig, das scharfe S durch
ein Dopple-S zu ersetzen; das "Problem" ist also Jahrhunderte alt und
offensichtlich hat es weder der deutschen Sprache noch dem deutschen
Volk bislang nennenswerte Probleme bereitet.

Das ist ein Problem, dass schon seit vielen Jahrzehnten diskutiert
wird. Nun ist also beschlossen worden, ganz offiziell das große "ẞ" in
solchen Fällen als richtige Schreibung zuzulassen, also "MASSE" und
"MAẞE". Das finde ich persönlich besser, als das bisherige
herumgepfusche wie etwa das zweckentfremden des kleinen ß wie in
"MAßE".

Das zusätzlich ebenfalls gelöste Problem: Großgeschriebene Namen in
Ausweisdokumenten.

Ich finde die Entscheidung nachvollziehbar und gut.

Ich nenne es Augenwischerei, wenn man sich auf die Schulter klopft für
die Lösung eines Problems, das eigentlich gar keines ist. Ich nenne
solche Probleme Scheinprobleme. Das ganze Herumgepfusche an der
Rechtschreibung in den letzten Jahren hat meiner Meinung nach zu mehr
Problemen geführt als sie gelöst hat (und die, die sie gelöst hat, waren
meistenteils solche Scheinprobleme).

Wolfgang

Hallo,

> Hallo Dennis, Gwen, ...
>
> Wenn im konkreten Fall Großschreibung vorgegeben ist, wie soll man
> dann sinnvoll z.B. "Masse" und "Maße" unterscheiden können.

Das ist zB so was, das auch mir immer wieder Probleme bereitet und nur aus dem
Kontext lösbar ist. Wie soll da ein Nicht-Muttersprachler damit korrekt
umgehen?

Es ist schon seit Alters her möglich und zulässig, das scharfe S durch
ein Dopple-S zu ersetzen; das "Problem" ist also Jahrhunderte alt und
offensichtlich hat es weder der deutschen Sprache noch dem deutschen
Volk bislang nennenswerte Probleme bereitet.

Eigentlich schon, aber es wollte niemand sich die Mühe antun, mit Dutzenden
von Besserwissern vom Schlage eines Günter Grass herum zu streiten (1).
Mal davon abgesehen, gibt es mindestens 4 Staaten die Deutsch als
Landessprache verwenden und die unterschiedliche Gepflogenheiten haben (2).

> Das ist ein Problem, dass schon seit vielen Jahrzehnten diskutiert
> wird. Nun ist also beschlossen worden, ganz offiziell das große "ẞ" in
> solchen Fällen als richtige Schreibung zuzulassen, also "MASSE" und
> "MAẞE". Das finde ich persönlich besser, als das bisherige
> herumgepfusche wie etwa das zweckentfremden des kleinen ß wie in
> "MAßE".

So geht es mir auch.

>
> Das zusätzlich ebenfalls gelöste Problem: Großgeschriebene Namen in
> Ausweisdokumenten.

Das ist der Knackpunkt. Erkläre mal einem amerikanischen Behördenvertreter (zB
einem Polizisten oder Einreisebeamten), dass der in Großbuchstaben
geschriebene Namen "RÜDIGER REISSIG" (im Personalausweis oder Reisepass)
dieselbe Person meint, wie der in Kleinbuchstaben geschriebene "Rüdiger
Reißig" (im Führeschein oder der Versichertenkarte). Der guckt nur komisch und
fragt dich, warum man es dann nicht gleich schreibt, wenn er nicht gleich die
Handschellen zückt.

>

> Ich finde die Entscheidung nachvollziehbar und gut.

Ich nenne es Augenwischerei, wenn man sich auf die Schulter klopft für
die Lösung eines Problems, das eigentlich gar keines ist. Ich nenne
solche Probleme Scheinprobleme.

Dann hast du da was anderes verstanden.

Das ganze Herumgepfusche an der
Rechtschreibung in den letzten Jahren hat meiner Meinung nach zu mehr
Problemen geführt als sie gelöst hat (und die, die sie gelöst hat, waren
meistenteils solche Scheinprobleme).

Nee, das waren schon echte Probleme. Etliches ist nämlich logischer geworden.
Oder kannst du mir erklären, warum Konsonanten nur verdoppelt wurden, wenn in
Wortzusammensetzungen das zweite Wort einen Vokal als zweiten Buchstabe hatte,
aber verdreifacht, wenn das zweite Wort einen Konsonanten als zweiten
Buchstaben hatte?
Beispiel:
Sauerstoff + Flasche = Sauerstoffflasche
Stoff + Fetzen = Stoffetzen --- Das war zu der Zeit, als ich Schreiben und
Lesen lernte, korrektes Deutsch!
Heute wird daraus Stofffetzen, was eigentlich logisch ist und deshalb leichter
zu lernen.

Oder der "Blumenstengel"? Der "Stengel" leitet sich ab von "Stange". Warum
soll der nach der alten Rechtschreibung mit "e" geschrieben werden und nicht
mit "ä", was logischer wäre?

Da gibt es noch einiges mehr, was man anführen könnte.
Mit Sicherheit findet sich auch das eine oder andere, über das man diskutieren
könnte, aber dazu habe ich keine Lust.

(1) Er hat irgendwann bei der ersten Reform kategorisch erklärt, dass ihn die
neue Rechtschreibung nicht interessiert.
(2) In der Schweiz gibt es das Zeichen "ß" überhaupt nicht mehr und Klein- und
Großschreibung ist auch nicht mehr wichtig, wenn ich mich richtig erinnere.

Hallo zusammen,

Das ist der Knackpunkt. Erkläre mal einem amerikanischen Behördenvertreter (zB
einem Polizisten oder Einreisebeamten), dass der in Großbuchstaben
geschriebene Namen "RÜDIGER REISSIG" (im Personalausweis oder Reisepass)
dieselbe Person meint, wie der in Kleinbuchstaben geschriebene "Rüdiger
Reißig" (im Führeschein oder der Versichertenkarte). Der guckt nur komisch und
fragt dich, warum man es dann nicht gleich schreibt, wenn er nicht gleich die
Handschellen zückt.

Boah, was für Probleme!
Lernt doch chinesische Schriftzeichen oder japanische oder Arabisch oder Kyrillisch ...
Ist euch langweilig darüber zu lamentieren, was andere Länder für Probleme mit unseren Umlauten haben?

Den amerikanischen Behördenvertreter interessiert nur ob du aussiehst wie ein islamischer Terrorist, bzw. was es darüber denkt wie einer aussieht, dann bist du ob SS oder ß im Knast oder auf dem Flieger zurück. Außerdem, haben wir Deutschen nicht ein grundsätzlich historischen Problem mit "SS"? Na also!

SCNR

Hallo,

Hallo Dennis, Gwen, ...

Wenn im konkreten Fall Großschreibung vorgegeben ist, wie soll man
dann sinnvoll z.B. "Masse" und "Maße" unterscheiden können.

Das ist zB so was, das auch mir immer wieder Probleme bereitet und nur aus dem
Kontext lösbar ist. Wie soll da ein Nicht-Muttersprachler damit korrekt
umgehen?

Es ist schon seit Alters her möglich und zulässig, das scharfe S durch
ein Dopple-S zu ersetzen; das "Problem" ist also Jahrhunderte alt und
offensichtlich hat es weder der deutschen Sprache noch dem deutschen
Volk bislang nennenswerte Probleme bereitet.

Eigentlich schon, aber es wollte niemand sich die Mühe antun, mit Dutzenden
von Besserwissern vom Schlage eines Günter Grass herum zu streiten (1).
Mal davon abgesehen, gibt es mindestens 4 Staaten die Deutsch als
Landessprache verwenden und die unterschiedliche Gepflogenheiten haben (2).

Das ist ein Problem, dass schon seit vielen Jahrzehnten diskutiert
wird. Nun ist also beschlossen worden, ganz offiziell das große "ẞ" in
solchen Fällen als richtige Schreibung zuzulassen, also "MASSE" und
"MAẞE". Das finde ich persönlich besser, als das bisherige
herumgepfusche wie etwa das zweckentfremden des kleinen ß wie in
"MAßE".

So geht es mir auch.

Das zusätzlich ebenfalls gelöste Problem: Großgeschriebene Namen in
Ausweisdokumenten.

Das ist der Knackpunkt. Erkläre mal einem amerikanischen Behördenvertreter (zB
einem Polizisten oder Einreisebeamten), dass der in Großbuchstaben
geschriebene Namen "RÜDIGER REISSIG" (im Personalausweis oder Reisepass)
dieselbe Person meint, wie der in Kleinbuchstaben geschriebene "Rüdiger
Reißig" (im Führeschein oder der Versichertenkarte). Der guckt nur komisch und
fragt dich, warum man es dann nicht gleich schreibt, wenn er nicht gleich die
Handschellen zückt.

>

Ich finde die Entscheidung nachvollziehbar und gut.

Ich nenne es Augenwischerei, wenn man sich auf die Schulter klopft für
die Lösung eines Problems, das eigentlich gar keines ist. Ich nenne
solche Probleme Scheinprobleme.

Dann hast du da was anderes verstanden.

Das ganze Herumgepfusche an der
Rechtschreibung in den letzten Jahren hat meiner Meinung nach zu mehr
Problemen geführt als sie gelöst hat (und die, die sie gelöst hat, waren
meistenteils solche Scheinprobleme).

Nee, das waren schon echte Probleme. Etliches ist nämlich logischer geworden.
Oder kannst du mir erklären, warum Konsonanten nur verdoppelt wurden, wenn in
Wortzusammensetzungen das zweite Wort einen Vokal als zweiten Buchstabe hatte,
aber verdreifacht, wenn das zweite Wort einen Konsonanten als zweiten
Buchstaben hatte?
Beispiel:
Sauerstoff + Flasche = Sauerstoffflasche
Stoff + Fetzen = Stoffetzen --- Das war zu der Zeit, als ich Schreiben und
Lesen lernte, korrektes Deutsch!
Heute wird daraus Stofffetzen, was eigentlich logisch ist und deshalb leichter
zu lernen.

Oder der "Blumenstengel"? Der "Stengel" leitet sich ab von "Stange". Warum

Gerade das ist nicht richtig (= ein Fehler der "Gescheiten" bei der
Reform). Es stammt vom althochdeutschen "stengil".

soll der nach der alten Rechtschreibung mit "e" geschrieben werden und nicht
mit "ä", was logischer wäre?

Da gibt es noch einiges mehr, was man anführen könnte.
Mit Sicherheit findet sich auch das eine oder andere, über das man diskutieren
könnte, aber dazu habe ich keine Lust.

Summa summarum hat meiner Meinung nach die Reform mehr Probleme
aufgemacht als beseitigt. Besser wäre es, das Unikat der Groß- und
Kleinschreibung abzuschaffen. Da wären mit einem Schlag viel mehr
Probleme beseitigt als mit allem Anderen zuvor. Und das Argument der
besseren Verständlichkeit zählt nicht - Wer redet in Groß- und
Kleinbuchstaben?

(1) Er hat irgendwann bei der ersten Reform kategorisch erklärt, dass ihn die
neue Rechtschreibung nicht interessiert.
(2) In der Schweiz gibt es das Zeichen "ß" überhaupt nicht mehr und Klein- und
Großschreibung ist auch nicht mehr wichtig, wenn ich mich richtig erinnere.

Grüße
Helmut

Hallo,

Snip

Gerade das ist nicht richtig (= ein Fehler der "Gescheiten" bei der
Reform). Es stammt vom althochdeutschen "stengil".

Der stengil wurde in irgendeiner der Lautverschiebungen zur Stange über den
Zwischenschritt stengel. Und dann sind wir wieder beim Stängel.
Es wurde weder Alt- noch Mittelhochdeutsch zu Grunde gelegt, sondern das
Deutsch, das im wesentlichen im 20 Jahrhundert gesprochen wurde. Und da war
der Stengel unlogisch. Und der Stoffetzen.

Snip

Summa summarum hat meiner Meinung nach die Reform mehr Probleme
aufgemacht als beseitigt. Besser wäre es, das Unikat der Groß- und
Kleinschreibung abzuschaffen. Da wären mit einem Schlag viel mehr
Probleme beseitigt als mit allem Anderen zuvor. Und das Argument der
besseren Verständlichkeit zählt nicht

Dann lies mal einen längeren Text ohne Unterscheidung von Groß- und
Kleinschreibung. Sagen wir mal so ca 10 bis 15 Seiten, rund 8.000 bis 10.000
Worte, dann reden wir weiter. In einer Sitzung!

> - Wer redet in Groß- und

Kleinbuchstaben?

Immerhin gibt es die Betonung die hier hilft.

Inwiefern ist der Name für eine Sache A unlogisch, nur weil der Name füe
eine Sache B anders lautet? Ein Stengel/Stängel ist was ganz anderes als
eine Stange. Oder hast Du schon mal jemanden von einer 'Blumenstange'
reden hören? Oder einem Fahnenstengel? *Wenn* überhaupt, dann würde ich
es einem krankhaften Pedanten vielleicht noch zugestehen, sich über die
Lautveränderung bei der Verkleinerungsform von 'Stange' ('Stänglein' oder
'Stängchen') auf zu regen, aber doch bitte nicht über den Namen einer
völlig unabhängigen anderen Sache.

Sorry, aber ich bleib dabei, dass die deutsche Falschschreibreform auf
dem Mist einiger verrückter Fanatiker gewachsen ist, und nix mit
Vernunft zu tun hat.

Im übrigen bin ich der Meinung, dass der ehemalige Ruf der Deutschen,
ein Volk der Dichter und Denker zu sein, /auch/ damit zu tun hat, dass
die deutsche Sprache einige zugegeben recht komplexe und komplizierte
Regeln enthält (oder besser gesagt enthielt). Die Anforderung, diese
komplexen Regeln verstehen zu müssen, um sie auch befolgen zu können,
trainiert(e) aber gleichzeitig das Gehirn ihrer Benutzer. Und einige
dieser trainierten Gehirne suchten sich dann eben weitere Beschäftigungen,
manche vielleicht im Verfassen von Gedichten, andere im Grübeln über
Probleme und/oder Erfinden von irgend welchen Ideen. Das erklärte Ziel der
Falschschreibreform war jedoch die Vereinfachung der deutschen Sprache.
Damit wurden aber auch gleichzeitig einige der Anreize für o. g.
Gehirntraining abgeschafft. Sorry, wenn ich das so unverblümt ausdrücke,
aber ich bin daher der Überzeugung, dass in diesem Sinn durch diese
Falschschreibreform die Benutzer der deutschen Sprache (und v. a. die
nachkommenden Generationen) im wahrsten Sinn des Wortes verdummt werden.

Wolf 'aber das hat nix mit LO o. ä. zu tun, und ist daher hier OT und
für mich auch EOD' gang

Hallo,

ich finde es gut das es bei uns so Leute wie Wolfgang gibt. sie knnen besser ausdrcken was ich Meine.
GruChristian Palm

Helmut Leininger schrieb:

Besser wäre es, das Unikat der Groß- und Kleinschreibung
abzuschaffen. Da wären mit einem Schlag viel mehr Probleme beseitigt
als mit allem Anderen zuvor. Und das Argument der besseren
Verständlichkeit zählt nicht - Wer redet in Groß- und Kleinbuchstaben?

Ich habe liebe genossen.
Wenn wir weise reden hören.
Der junge sieht dir ungeheuer ähnlich.
Helft den armen vögeln.
Der gefangene floh.

Hallo,

Snip

Gerade das ist nicht richtig (= ein Fehler der "Gescheiten" bei der
Reform). Es stammt vom althochdeutschen "stengil".

Der stengil wurde in irgendeiner der Lautverschiebungen zur Stange über den
Zwischenschritt stengel. Und dann sind wir wieder beim Stängel.
Es wurde weder Alt- noch Mittelhochdeutsch zu Grunde gelegt, sondern das
Deutsch, das im wesentlichen im 20 Jahrhundert gesprochen wurde. Und da war
der Stengel unlogisch. Und der Stoffetzen.

Snip

Summa summarum hat meiner Meinung nach die Reform mehr Probleme
aufgemacht als beseitigt. Besser wäre es, das Unikat der Groß- und
Kleinschreibung abzuschaffen. Da wären mit einem Schlag viel mehr
Probleme beseitigt als mit allem Anderen zuvor. Und das Argument der
besseren Verständlichkeit zählt nicht

Dann lies mal einen längeren Text ohne Unterscheidung von Groß- und
Kleinschreibung. Sagen wir mal so ca 10 bis 15 Seiten, rund 8.000 bis 10.000
Worte, dann reden wir weiter. In einer Sitzung!

Wie machen das Engländer, Franzosen, Spanier, Italiener etc. ?

Das sind die altbekannten Beispiele von (Verzeihung für den Ausdruck)
Ignoranten. Die Aussprache ist die gleiche, trotzdem weiß jeder aus dem
Zusammenhang, was gemeint ist. Und wer liest Sätze ohne Zusammenhang und
diskutiert über deren Bedeutung?

Und schließlich: warum geht das ohne Groß- und Kleinschreibung bei
Franzosen, Engländern, Spaniern, Italienern, ... ?

Und wer einmal Dokumente aus der Zeit so um 1700 und davor liest, wird
merken, dass dort von einer geregelten Groß- und Kleinschreibung keine
Rede ist.

Helmut Leininger schrieb:

Ich habe liebe genossen.
Wenn wir weise reden hören.
Der junge sieht dir ungeheuer ähnlich.
Helft den armen vögeln.
Der gefangene floh.

Das sind die altbekannten Beispiele von (Verzeihung für den Ausdruck)
Ignoranten. Die Aussprache ist die gleiche, trotzdem weiß jeder aus dem
Zusammenhang, was gemeint ist. Und wer liest Sätze ohne Zusammenhang und
diskutiert über deren Bedeutung?

Die Inhalte eines Textes/Satzes werden (beim Lesen) bei Groß- und Kleinschreibung schneller erkannt.

So erkennt das Auge beim Satz "Horst ist unser Trainer." die Verbindung von "Horst" und "Trainer" auf einen Blick.

Und schließlich: warum geht das ohne Groß- und Kleinschreibung bei
Franzosen, Engländern, Spaniern, Italienern, ... ?

Das geht auch im Deutschen. Nur langsamer. Es gibt ja Schriftsteller, die ausschließlich klein schreiben. Das liest sich ziemlich mühsam.

Ich erinnere mich an eine viel beachtete Untersuchung in den Niederlanden, dass eine dem Deutschen entsprechende Groß- und Kleinschreibung einen großen Einfluss auf die Lesegeschwindigkeit hat. Die Probanden waren mit einer solchen Groß- und Kleinschreibung in der Lage, Texte in ihrer Muttersprache sehr viel schneller zu lesen als in gemäßigter Kleinschreibung. Als Reaktion wurde in verschiedenen europäischen Ländern, darunter Großbritannien, darüber diskutiert, eine dem Deutschen entsprechende Groß- und Kleinschreibung einzuführen. Die Diskussionen verliefen jedoch ausnahmslos im Sande.

Hallo und einen schönen Sonntag!

Ich bin wahrlich kein konservativer, aber ich finde, das die Deutsche Sprache so bleiben soll, wie sie ist!!!

Warum will der Mensch immer, was gut funktioniert kaputt reparieren?

Gruß

Hugo Egon Maurer

Hallo Wolfgang, *

Ein Stengel/Stängel ist was ganz anderes als eine Stange. Oder hast
Du schon mal jemanden von einer 'Blumenstange' reden hören? Oder
einem Fahnenstengel? *Wenn* überhaupt, dann würde ich es einem
krankhaften Pedanten vielleicht noch zugestehen, sich über die
Lautveränderung bei der Verkleinerungsform von 'Stange' ('Stänglein'
oder 'Stängchen') auf zu regen, aber doch bitte nicht über den Namen
einer völlig unabhängigen anderen Sache.

Bei der Rechtschreibreform wurde einiges geändert, was auch mir seltsam
aufstößt. Es ist aber eine Tatsache, dass viele Leute einen "Stängel"
als Verkleinerungsform von "Stange" sehen. Die Rechtschreibreform kommt
vielen solcher "volksetymologischen" Ideen entgegen. Das kann man von
halten was man mag...

Sich einer Reform aber auf Biegen und Brechen zu verweigern, ist aber
auch nicht sinnvoll: Sprache ändert sich! Es schreibt auch niemand mehr
"sey" statt "sei". Und die Idee "das" von "dass/daß" zu unterscheiden
war ursprünglich auch nur eine Modeerscheinung.

Ich möchte aber hier auch gar nicht weiter streiten, sondern lediglich
darauf hinweisen, das es um das große "ẞ" ging. Und auch da bitte ich,
mal die Entwicklung des Alphabetes im Auge zu haben: Ursprünglich gab
es keine Groß/Klein-Schreibung. Es gab zuerst Alphabete, die zum
Einmeißeln bzw. Einritzen geeignet waren. Dazu kamen dann entsprechende
Alphabete, die sich zum flüssigen Schreiben auf entsprechenden
Medien eigneten, wobei zur schnelleren Schreibung diverse Ligaturen und
Varianten eingeführt wurden. Diese Entwicklung ist mehrfach so
abgelaufen: Man schaue sich den Weg vom phönizischen über das
griechische und lateinische zum deutschen Alphabet mal genauer an.

Irgendwann hat dann jemand die Idee gehabt, diese Inschrift- und
Handschrift-Alphabete zu mischen, indem bestimmte Wörter (wie z.B.
Namen) oder Satzanfänge mit einem Großbuchstaben hervorzuheben.
Insofern ist auch dies eine "Modeerscheinung, die später als
verbindlich beibehalten wurde. Sie Unterstützt nämlich das Erkennen
ganzer Wörter, was den Lesefluss beschleunigt: Niemand liest
einzelne Buchstaben (Ausnahme: Anfänger). Dabei wurden dann auch die
Umlaute in die Großbuchstaben überführt.

Für Beschilderungen, Inschriften und einige weitere Zwecke wird
weiterhin die reine Großschreibung verwendet. Dies ist z.B. auch beim
maschinellen Lesen von Texten nützlich, da es den Aufwand bei der
Erkennung verringert: Man muss weniger Glyphen erkennen. Zudem sind
diese einfacher strukturiert. Und eben da fehlte eben bisher das große
"ẞ". Warum sollte es, wie mit den Umlauten geschehen, _nicht_ als
Groß"buchstabe" ins Alphabet aufgenommen werden?

Das Beispiel "MASSE"/"MAẞE" hatte ich bereits angeführt. Das ist ebenso
stichhaltig wie das Argument für Groß/Klein-Schreibung "Weg/"weg" das
dort immer wieder genannt wird!

Ob das "ß/ẞ" heutzutage noch "Sinn" macht, will ich gar nicht
entscheiden. Theoretisch könnte man sogar auf Umlaute verzichten, ich
könnte auch mit "Hoehne" leben :wink: Und die ganzen sinnlosen
Umlaut-Domains könnte man auch wieder einstampfen...

Wenn man es aber weiterhin verwenden soll, dann ist ein großes "ẞ"
sicher keine Katastrophe, sondern konsequent!

Zum Abschluss: Es geht nur um die _amtliche_Rechtschreibung_! Im
privaten, darf jeder schreiben, wie ihm der Schnabel... ähh.. die Feder
gewachsen ist! Das ist eine Freiheit, die man sich bewusst nehmen kann.
ich bin z.B. kein Freund der "eMail" oder "E-Mail". Bei mir heißt das
"Email", solange ich dass nicht unbedingt "korrekt" schreiben muss :wink:

Viel schlimmer finde ich typographische Katastrophen, die immer
stärker einreißen: So wie das Erstellen langer _Lese_texte, mit
Schriften ohne Serifen. Das erschwert die Worterkennung und damit den
Lesefluss. Dann die zu kleinen Zeilenabstände, und ...

Was ist dagegen ein großes "ẞ" :wink:

Gruß,
Michael